Parlamentswahl in Südafrika: Machtverlust für Regierungspartei

Südafrikas Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) hat bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit verloren. Zum ersten Mal in der 30-jährigen demokratischen Geschichte des Landes wird die Partei nicht mehr allein regieren. Mit knapp 98 Prozent der ausgezählten Stimmen lag die Partei von Präsident Cyril Ramaphosa der Nationalen Wahlbehörde (IEC) zufolge am Morgen bei 40,11 Prozent – ein Verlust von rund 17 Prozentpunkten gegenüber den Parlamentswahlen 2019. Innerhalb von 14 Tagen nach der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses durch die IEC, die für Sonntagabend erwartet wird, müssen die 400 neugewählten Parlamentarier:innen eine Regierung bilden und einen Präsidenten wählen. Als Koalitionspartner kommen hauptsächlich zwei Parteien infrage: die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA), die derzeit bei 21,7 Prozent steht, und die marxistisch geprägte Partei Economic Freedom Fighters (EFF, 9,4 Prozent). Der ANC hat seinen Machtverlust seiner schwachen Regierungsbilanz zuzuschreiben. Die 61 Millionen Einwohner:innen des Landes haben viel zu beklagen: marode Staatsunternehmen, regelmäßige Stromabschaltungen, schlechte Bildungs- und Gesundheitssysteme, hohe Kriminalität und tiefgreifende Korruption. Ein weiterer Grund ist aber auch auf die Gründung einer neuen Partei, der uMkhonto we Sizwe (MK) von Ex-Präsident Jacob Zuma, vor sechs Monaten. Die MK erhielt 14,8 Prozent der Stimmen – wegen interner Streitigkeiten gilt eine Koalition mit der MK aber als kaum denkbar. Mehr Informationen: https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/suedafrika-anc-wahl-100.html Alle aktuellen Informationen und tagesschau24 im Livestream: https://www.tagesschau.de/ Alle Sendungen, Livestreams, Dokumentation und Reportagen auch in der ARD-Mediathek: https://www.ardmediathek.de/tagesschau