Trumps Sohn Donald Jr. auf Grönland: Warum sie die Insel kontrollieren wollen | ZDFheute live
Donald Trump Junior, Sohn des künftigen US-Präsidenten, ist nach Grönland gereist. Nach eigenen Angaben handelt es sich um eine reine Privatreise. Sein Vater bestärkte zuvor erneut sein Interesse an der größten Insel der Welt mit den Worten „Grönland ist ein großartiger Ort und seine Menschen werden enorm davon profitieren, falls und wenn es Teil unseres Landes wird“. Schon während seiner ersten Amtszeit als Präsident äußerte Trump den Vorschlag Grönland zu kaufen. Ein solcher Vorgang sei Unsinn, sagt Politikwissenschaftler und Grönland-Experte Dr. Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Die ersten Überlegungen zum Kauf oder Gebietstausch Grönlands stammten schon aus dem 19. Jahrhundert. Die Amerikaner würden kaum eine neue Phase des Kolonialismus eröffnen wollen, so Paul. Vielmehr bedürfe es eines demokratisch abgesicherten, transparenten Verfahrens und nicht die Interessen einer einzelnen Familie. Das dänische Außenministerium nahm den Besuch von Donald Trump Junior zur Kenntnis, kommentierte die Situation aber nicht weiter, da „es sich nicht um einen offiziellen amerikanischen Besuch handelt“. In Grönland selbst werden die Rufe nach Unabhängigkeit lauter. Die Insel mit 56.000 Einwohnern war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonialisiert worden und hat seit 1979 Autonomiestatus. Durch seine Lage in der Arktis, die Nähe zu Russland und wegen dort vermuteter Bodenschätze hat Grönland einen großen strategischen Wert. Außerdem befindet sich auf der Insel ein wichtiger US-Militärstützpunkt. Was steckt hinter dem Vorhaben Trumps, Grönland zu einem Teil der USA zu machen? Könnte der zukünftige US-Präsident die Insel tatsächlich kaufen? Darüber hat ZDFheute live mit Dr. Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik gesprochen.